Christoph Bock

Das Bock Lab, ansässig am CeMM und am AI-Institut der Medizinischen Universität Wien, untersucht einzelne Zellen in ihrem räumlichen und zeitlichen Kontext – als Bausteine der Organfunktion, Treiber menschlicher Krankheiten und für programmierbare zellbasierte Therapien.

Wir verfolgen kollaborative Forschung an der Schnittstelle von Technologie und Biomedizin. Unser Ziel ist es, das Verständnis und die Behandlung menschlicher Krankheiten durch innovative experimentelle und rechnerische Methoden in Bereichen wie Krebs und Immunologie voranzutreiben. Wir arbeiten in fünf Hauptbereichen:

• Einzelzellbiologie. Epigenetische Zellzustände tragen wesentlich zur Regulation menschlicher Organe bei. Als Teil des Human Cell Atlas verwenden wir Einzelzell- und räumliche Sequenzierung, um ihre Rolle in der Gewebehomöostase und Pathogenese zu untersuchen.

• Biotechnologie. Bahnbrechende Entdeckungen werden oft durch neue Technologien ermöglicht. Wir entwickeln und verwenden innovative Methoden in den Bereichen Einzelzellsequenzierung, CRISPR-Screening, Epigenom-Editierung und Synthetische Biologie.

• Bioinformatik. Rechnerische Methoden sind essenziell für datengetriebene biomedizinische Forschung. Wir entwickeln Algorithmen und Software für die Analyse großer Datenmengen und verfolgen klinische Kooperationen, um medizinische Auswirkungen zu etablieren.

• Maschinelles Lernen. Gigantische Datensätze stellen neue analytische Herausforderungen dar. Als Teil des European Laboratory for Learning and Intelligent Systems entwickeln wir Methoden für interpretierbares Deep Learning und künstliche Intelligenz in der Biomedizin.

• Zelltherapie. CAR-T-Zellen haben eine dramatische Wirksamkeit gegen Blutkrebs gezeigt und stehen an der Spitze einer breiteren Entwicklung hin zu personalisierten zellbasierten Therapien. Wir verwenden Hochdurchsatztechnologie, um synthetische Immunzellen als Therapeutika zu entwerfen.

Wir sind ein interdisziplinäres Team von Forschenden aus den Lebens- und Computerwissenschaften, die experimentelle Immunologie und Krebsbiologie mit Bioinformatik und maschinellem Lernen, Epigenetik und Bioengineering kombinieren. Dabei richten wir einen starken Fokus auf die Technologieentwicklung und verfolgen, in Zusammenarbeit mit klinischen Forschenden, einen translationalen Ansatz. Wir setzen uns gezielt für die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses in der biomedizinischen Forschung ein und bereiten ihn auf Führungsaufgaben vor. Doktorand:innen und Postdocs aus unserem Labor werben prestigeträchtige Stipendien und Preise ein, viele unserer Alumni nehmen heute Führungspositionen an rennomierten Universitäten und Forschungseinrichtungen ein.

Christoph Bock ist Principal Investigator am CeMM Forschungszentrum für Molekulare Medizin der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Professor für Medizinische Informatik und Leiter des Instituts für Künstliche Intelligenz an der Medizinischen Universität Wien. Er ist wissenschaftlicher Koordinator der Biomedical Sequencing Facility des CeMM und der MedUni Wien, Mitglied des Human Cell Atlas Organizing Committee, Fellow des European Lab for Learning and Intelligent Systems (ELLIS) und gewähltes Vorstandsmitglied der Jungen Akademie in der Österreichischen Akademie der Wissenschaften.

Er hat wichtige Forschungspreise erhalten, darunter einen ERC Starting Grant (2016-2021), einen ERC Consolidator Grant (2021-2026), die Otto Hahn Medaille der Max-Planck-Gesellschaft (2009), den Overton Prize der International Society for Computational Biology (2017) und den Erwin Schrödinger Preis der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (2022). Seit 2019 ist er jedes Jahr in der globalen Liste der „Highly Cited Researchers“ von Clarivate Analytics (ISI Web of Science) enthalten. Er war Mitbegründer von Myllia Biotechnology, einem in Wien ansässigen Startup-Unternehmen, das Einzelzell-Methoden für die Hochdurchsatzbiologie und die Wirkstoffforschung entwickelt und anwendet.